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#MCBRemote: Lokale Vielfalt im Umbruch?

Lokale Medien sind essentieller Bestandteil der Medienvielfalt in Berlin und Brandenburg. Aber wie kann auch in Zukunft sichergestellt werden, dass lokale Inhalte die Bevölkerung vor Ort erreichen? Wie kann Lokaljournalismus gezielt und nachhaltig gefördert werden — auch in Nicht-Krisenzeiten? Über diese und weitere Fragen haben Ingo Senftleben (Sprecher für Landwirtschaft, Umwelt, Klimaschutz und Medien, CDU Brandenburg), Juliane Adam (Geschäftsführerin, Radio Potsdam), Prof. Sebastian Turner (Herausgeber und Gesellschafter, Der Tagesspiegel) und Dr. Kristian Kunow (Stellvertretender Direktor, Leitung Förderung & Projekte, Beteiligungen, mabb) mit Moderatorin Vera Linß (Deutschlandfunk) im Panel „From zero to hero? Lokaljournalistische Vielfalt im Umbruch?" diskutiert. Medienwissenschaftlerin Dr. Leyla Dogruel (Institut für Publizistik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz) stellte in ihrer einleitenden Keynote konkrete Förderansätze vor.


Dass lokale Medien in der Region eine wichtige Rolle einnehmen, darüber waren sich die Panelisten einig. Dabei gehe es neben dem Erhalt der Medienvielfalt in Berlin und Brandenburg auch um die Stärkung der Demokratie, betonte Ingo Senftleben: „Es geht darum, dass Menschen informiert sind. Wir reden über Demokratie und die Bedeutung der Unabhängigkeit der Medien. Nur ein Bürger, der gut informiert ist, kann auch gut mitreden.“ Das gelte auch in Nicht-Krisenzeiten, bestätigte Juliane Adam. Trotzdem ist die Aufmerksamkeit aufgrund der aktuellen Situation verstärkt auf lokale Medien gerichtet: „Der lokale Journalismus wird jetzt stark wahrgenommen. Wir haben eine besondere Situation und die Menschen wollen sich durch Corona noch mal sehr lokal informieren." Wichtig sei es, dass Fördermaßnahmen nicht nur eine temporäre Lösung bieten, sondern Qualitätsjournalismus langfristig unterstützt werde. Denn die Nachfrage sei groß, so Prof. Sebastian Turner: „Wir haben die Krise wie alle anderen nicht kommen sehen, aber was man kommen sehen kann und was schon seit vielen Jahren zu sehen ist: Das Interesse an lokalen Inhalten ist hoch.“ Diesem Interesse stünden jedoch wegbrechende Werbeeinnahmen und rückläufige
Auflagenzahlen gegenüber. Das wirke sich auch auf die Qualität aus, meint Dr. Kristian Kunow: „Qualität ist auch immer abhängig von den Einnahmen, die reinkommen, von der Reichweite, die erzielt wird und sich monetarisieren lässt. Natürlich machen schwieriger werdende lokale Werbemärkte Auswirkungen auf die Qualität sichtbar.“ Bei der Förderung lokaler Medienanbieter setze die mabb auf den neuen Medienstaatsvertrag und die damit verbundenen Möglichkeiten, Lokaljournalismus zu stärken, so Kunow.

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