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IFA 2005 - Neuer Aufbruch für digitales Radio

IFA 2005 - Neuer Aufbruch für digitales Radio

Im November 2004 hat die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) einen neuen Aufbruch für digitales Radio vorgeschlagen, und die Aufgabe des bisheri-gen Ansatzes, UKW allein mit DAB ablösen zu wollen. Die mabb hat dazu auf-gefordert, bis zur Internationalen Funkausstellung 2005 neue Konzeptionen zu entwickeln.

Inzwischen zeichnet sich ein breiter Konsens ab, dass digitales Radio weit mehr ist als DAB, und nicht allein auf diese Technologie setzen kann. Die IFA zeigt dies nun auch in der Praxis. „Mit der IFA 2005 beginnt die Erfolgsgeschichte des digitalen Radios“, sagte der Direktor der mabb, Dr. Hans Hege, zu dieser Entwicklung. In einem von der mabb zugelassenen Markttest starten 30 private und öffentlich-rechtliche Radioprogramme über DVB-T: Nach einem erneuten Suchlauf können sie mit jeder DVB-T-Set-Top-Box empfangen werden. Ihre Zahl wird im Ballungsraum Berlin-Potsdam auf weit über 300.000 geschätzt. Das britische Beispiel zeigt, dass die Verbreitung über DVB-T die Entwicklung von digitalem Radio insgesamt fördern kann. Die Programme über DVB-T sind für den stationären und portablen Empfang bestimmt, können also den mobilen Empfang, wie er bei UKW und DAB mög-lich ist, nicht ersetzen. DRM, die Technologie für digitale Kurz-/Mittel- und Langwelle, wird zur IFA in Berlin mit 4 Programmen ausgestrahlt. Neue Perspektiven gibt es für Radio auf DVB-H. Mit modernen Kodie-rungstechnologien kann digitales Radio wesentlich kostengünstiger als bisher auch für die mobile Nutzung verbreitet werden. Während der IFA und danach können im Rahmen eines Pilotprojektes im Ballungsraum Berlin-Potsdam bis zu 20 digitale Radioprogramme über DVB-H verbreitet werden, bei entsprechender Nachfrage künftig noch mehr. Mit der absehbaren Frequenzkette für DVB-H werden bundesweite digitale Radioprogramme möglich werden, die zuerst in den Ballungsräumen und dann auch darüber hinaus empfangen werden können. In Verbindung mit Mobilfunknetzen und Handys sind neue Finanzierungsmodel-le möglich, die zu einer Erweiterung der Radiovielfalt beitragen können. DVB-H ist weit mehr als Handy-TV. Gerade Radio und Musik sind für den mobilen Empfang attraktiv, der kleine Bildschirm ist für sie keine Begrenzung. Einen Vorgeschmack auf die künftige Entwicklung des terrestrischen digitalen Radios gibt die Satelliten- und Internetverbreitung. Zur Funkausstellung startet ein breites Bouquet sämtlicher ARD-Radio-Programme digital über Satellit. Radio im Internet nimmt eine stürmische Entwicklung, unterstützt durch den wachsenden Anteil breitbandiger Internetzugänge. Neue Formen wie das Pod-casting kommen hinzu. Ein geringeres Angebot an Radioprogrammen als zur IFA 2003 gibt es hingegen über DAB. Fortentwicklungen wie DMB konzentrieren sich inzwischen auf Handy-TV und geben digitalem Radio nur eingeschränkte Perspektiven. DMB wird von T-Systems zwar während der IFA präsentiert, doch gibt es dort kein reguläres Radioprogramm.

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